Riegler: Flaschen und Verschlüsse für den Laborbedarf

Artikel DeviceMed

In Reinraumumgebung entstehen bei Riegler Flaschen und Verschlüsse für den Laborbedarf. Für die dafür erforderlichen Werkzeuge übernimmt der Kunststoffverarbeiter ebenso die Verantwortung wie für Montage und Logistik. Kurz: Bei diesem Kunststoffverarbeiter gibt es alles aus einer Hand.

Das 1946 gegründete Unternehmen Riegler positioniert sich seit über 25 Jahren erfolgreich als Medizintechnikzulieferer. Heute wird auf etwa 6.000 m² im Reinraumverfahren gefertigt. Hergestellt werden vor allem Produkte für die Diagnostik und Augenoptik sowie Spezialverschlüsse. Im Geschäftsbereich Medizintechnik entstehen im Kundenauftrag Bauteile und Systeme. Als Full-Service-Dienstleister ist der Fokus dabei ganzheitlich auf die Kundenanforderungen gerichtet – von der Konzeption über die Fertigung bis zur Logistik verkaufsfertiger Produkte wie zum Beispiel spezieller Packmittelverschlüsse für den Laborbedarf. Das Unternehmen beschäftigt rund 250 Mitarbeiter und produziert auf 110 Spritzgießmaschinen. Aus dem Portfolio werden exklusiv in Devicemed zwei verschiedene Klappverschlüsse vorgestellt. Deren Serienfertigung ist das Ergebnis einer Packmittelentwicklung von Flaschen, Verschlüssen und Halsfügeteilen in Zusammenarbeit mit einem Kunden (Name der Redaktion bekannt). Der Klappverschluss wird zusammen mit 20-ml-Flaschen und Halsfügeteilen zu einem System zusammengestellt. In diesen Systemen werden über 300 unterschiedliche Reagenzien für die In-vitro- Diagnostik zur Früherkennung von Krankheiten, das gezielte Screening sowie für die Diagnose und Überwachung von Krankheiten abgefüllt. Die Reagenzien untersuchen Krankheitswerte für die Immunologie.

 

Alles aus einer Hand

Riegler fertigt sämtliche Komponenten für das Packmittelsystem. Der Klappverschluss entsteht in Mehrfachwerkzeugen, von denen der Kunststoffverarbeiter mehrere im Einsatz hat. Konstruktion und Bau der Werkzeuge fanden teilweise extern bei einem spezialisierten Werkzeugbauer statt. Gleiche Funktion, aber andere Geometrie und damit auch andere Anforderungen hat ein ebenfalls von Riegler gefertigter halbrunder Klappverschluss zu erfüllen. Dieser dient als Packmittel für Substanzen zur Kalibrierung von Analyseautomaten in Großlabors. Passend zum Klappverschluss fertigt Riegler die dazugehörigen 4-ml-Flaschen. Für die Fertigung des halbrunden Klappverschlusses werden ebenfalls mehrere Mehrfachwerkzeuge eingesetzt. Konstruiert und gebaut wurden diese im eigenen Werkzeugbau. Ein Teil dieser Verschlüsse wird auf einem Montageautomaten mit den Flaschen montiert und in Trays konfektioniert beim Kunden angeliefert. Das ist durchaus typisch. Denn für die Herstellung medizintechnischer Artikel setzt Riegler immer wieder automatisierte Füge- und Montagetechniken ein. Beide Verschlusstypen werden jährlich in Millionenstückzahlen gefertigt, was hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Werkzeuge stellt. Zudem verfügen alle Werkzeuge für die Verschlüsse über eine automatisierte Verdeckelungsvorrichtung, welche die Verschlüsse direkt in den Werkzeugen verschließt, bevor diese vollständig ausgeworfen werden. Die Wahl des Materials ist bei beiden Verschlüssen auf ein reguläres Polypropylen gefallen. Die rechteckigen Klappverschlüsse werden in natur, schwarz und grau gefertigt. Die halbrunden Klappverschlüsse in den Farben grau, karamell, beige, weiß und schwarz

 

Saubere Sache

Sauberkeit ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Schon seit den 90er Jahren verfügt Riegler über eine Reinraumfertigung der Klasse 7 nach ISO 14644-1. Seit 2008 ist Riegler zudem nach DIN EN ISO 13485 zertifiziert. Per Qualitätsmanagementsystem wird jeder Prozessschritt überwacht. Standardisierte Prüfverfahren für dimensionale Prüfungen sind dafür ebenso im Einsatz wie 3D-Koordinatenmessmaschinen. Hinzu kommen produktspezifische Materialprüfungen wie die Drehmoment-, Wanddicken-, Zug- und Druckprüfung sowie die Prüfung von Dichtigkeit und Funktion. Seit 2005 gehört Riegler zur Wirthwein-Gruppe mit Stammsitz im baden-württembergischen Creglingen. Das Familienunternehmen beschäftigt aktuell an weltweit 19 Standorten rund 3.000 Mitarbeiter und ist neben der Medizintechnik auch für die Geschäftsfelder Automotive, Bahn, Energie, Hausgeräte und Innenausbau tätig. Diese Diversifikation ermöglicht den branchenübergreifenden Transfer von Know-how und schafft eine hohe Flexibilität, beispielsweise beim Bau der Spritzgießwerkzeuge.

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