Wirthwein Medical verstärkt Fertigungskapazitäten mit innovativer 2K-Spritzgießtechnik

Projektleiter Andreas Dunz (links) und Leiter der Anwendungstechnik, Timo Reifenberger, arbeiten in enger Abstimmung zusammen und bewerten gemeinsam die ersten Musterteile.

Mit der Einführung einer speziell entwickelten, vollelektrischen 2K-Spritzgießmaschine erweitert Wirthwein Medical seine Fertigungsmöglichkeiten für hochpräzise und kleinste Mehrkomponenten-Bauteile, unter anderem für Container Closure Systeme und Komponenten für pharmazeutische Primärpackmittel. Die neue Spritzgießmaschine wurde speziell auf die spezifischen Anforderungen des Mühltaler Unternehmens zugeschnitten und bietet eine Kombination aus höchster Präzision, Innovation und Automatisierung. 

2K-Technologie für anspruchsvolle Anwendungen
 

Ein besonderes Merkmal der neuen 2K-Spritzgießmaschine sind die zwei flexibel konfigurierbaren Plastifiziereinheiten. Jede dieser Einheiten kann entweder mit einem Standard-Zylinder oder einem Mikro-Modul mit einer 8-mm-Schnecke ausgestattet werden. Diese Vielseitigkeit ermöglicht es, sowohl hochpräzise Mikro-2K-Spritzgießkomponenten als auch Standard-2K-Spritzgießanwendungen effizient zu realisieren.

Besonders hervorzuheben ist dabei das innovative Mikro-Modul, das die Verarbeitung kleinster Materialmengen ermöglicht. Durch die Verwendung einer Schnecken-Plastifizierung anstelle eines herkömmlichen Kolbens, wie er bei anderen Mikro-Spritzgießmaschinen üblich ist, wird eine deutlich bessere Materialhomogenität erreicht. Dies führt zu einer gleichbleibend hohen Schmelzequalität und einer effizienteren Serienproduktion.

„Das Mikro-Modul ist eine echte Innovation in der Spritzgießtechnologie. Es ermöglicht uns, kleinste Materialmengen mit außergewöhnlicher Präzision in der Serienproduktion zu verarbeiten, was insbesondere für die Fertigung filigraner Medizintechnik-Bauteile von entscheidender Bedeutung ist“, betont Timo Reifenberger, verantwortlich für die Anwendungstechnik bei Wirthwein Medical.

Darüber hinaus ist die Maschine mit erweiterter Automation und einem 6-Achs-Roboter ausgestattet, der die Spritzgießteile kavitätenrein entnimmt und definiert ablegt. Um die Prozesssicherheit weiter zu erhöhen, kann die Spritzgießmaschine mit einer 100-Prozent-Kamerakontrolle ausgestattet werden, die eine automatische Qualitätsprüfung in Echtzeit ermöglicht. Sie erfüllt außerdem die höchsten Reinheitsanforderungen und steht in einem Reinraum der ISO-Klasse 7, sodass pharmazeutische und medizinische Produkte unter optimalen Bedingungen gefertigt werden können. Darüber hinaus ist die Maschine mit erweiterter Automation und einem 6-Achs-Roboter ausgestattet, der die Spritzgießteile kavitätenrein entnimmt und definiert ablegt. Um die Prozesssicherheit weiter zu erhöhen, kann die Spritzgießmaschine mit einer 100-Prozent-Kamerakontrolle ausgestattet werden, die eine automatische Qualitätsprüfung in Echtzeit ermöglicht. Sie erfüllt außerdem die höchsten Reinheitsanforderungen und steht in einem Reinraum der ISO-Klasse 7, sodass pharmazeutische und medizinische Produkte unter optimalen Bedingungen gefertigt werden können.

Bei der Entwicklung mit dem Maschinenhersteller war der Beitrag von Fachkräften aus den eigenen Reihen von Wirthwein Medical besonders vorteilhaft. Mit ihrem fundierten Wissen und ihrer branchenspezifischen Erfahrung trugen sie maßgeblich zur Entwicklung und Implementierung dieser hochmodernen Technologie bei.

Fertigung von nachhaltigen Komponenten für pharmazeutische Primärpackmittel
 

Auf der 2K-Spritzgießmaschine werden unverzichtbare Bauteile für die pharmazeutische Industrie mit kleinsten Schussgewichten gefertigt. Die eingesetzten Weichkomponenten aus TPE gewährleisten die sichere Verpackung und Versiegelung von pharmazeutischen Produkten, insbesondere von Flüssigkeiten oder Sterilpräparaten, die vor Verunreinigungen und Umgebungseinflüssen geschützt werden müssen. Ein fehlerhaftes Primärpackmittel könnte die Qualität und Sicherheit des Produkts gefährden und somit schwerwiegende Folgen für Patienten haben.

Am Beispiel des Container Closure System war es für Wirthwein Medical wichtig, eine Lösung für die Weichkomponente zu entwickeln, die neben der Erfüllung der komplexen Anforderungen im Bereich Primärpackmittel auch eine hundertprozentige Recyclingfähigkeit ermöglicht. Dies wurde durch ein speziell entwickeltes, patentiertes TPE-Material erreicht. Dadurch bietet Wirthwein Medical eine umweltfreundliche, funktionale und sichere Verpackungslösung.

Die derzeit kleinste 2K-Komponente für den Einsatz in vorfüllbaren Spritzen wiegt weniger als 0,5 g, wobei der Anteil der Weichkomponenten unter 0,1 g liegt. Durch die Konstruktion als 2K-Bauteil konnten zusätzlich verschiedene Funktionen integriert werden, darunter die Optimierung der Barriereeigenschaften.

„Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zur Reduktion von Abfällen in der pharmazeutischen Industrie zu leisten und in diesem Bereich umweltfreundliche Verpackungslösungen anzubieten“, betont Andreas Dunz, Projektleiter bei Wirthwein Medical.

Die Produktion dieser Systeme erfordert höchste Präzision, insbesondere aufgrund der sehr geringen Schussgewichte. Mit der neuen innovativen 2K-Spritzgießmaschine stellt Wirthwein Medical sicher, dass die Materialmengen exakt dosiert werden, um die filigranen Bauteile präzise zu formen.

Durch diese technologische Weiterentwicklung stärkt Wirthwein Medical seine Position als Innovationsführer in der Medizintechnik und leistet einen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger, hochwertiger Verpackungslösungen für die pharmazeutische Industrie.

Über Wirthwein Medical
Wirthwein Medical, gegründet 1946, ist ein führender Anbieter von Kunststofflösungen für Diagnostik, Medizintechnik und Pharmazie. Das Unternehmen bietet kundenspezifische Komponenten, Verpackungen und Systeme. Darüber hinaus ergänzen Eigenprodukte im Pharmabereich das Produktportfolio. Wirthwein Medical ist Teil der internationalen Wirthwein-Gruppe mit über 3.000 Mitarbeitern weltweit.

Die Greifer-Konstruktion des 6-Achs-Roboters wird gründlich analysiert, um eine optimale Funktionalität und Präzision sicherzustellen.

Konstrukteur Klaus Handschuh (links) konzipierte das 2K-Werkzeug und erläuterte Werkzeugmechaniker Manuel Kraus dessen Funktionen und Konstruktion, sodass es im hausinternen Werkzeugbau gefertigt werden konnte.